Geschichte

Das Rittergut Maxdorf, obwohl nur 6 km von Köthen entfernt, lag auf preußischem Boden in der Provinz Sachsen. Christoph Ernst von Wettin war vor dem 30 jährigen Krieg Besitzer des Gutes, welches er im Jahre 1617 an die Famile von Krosigk verkaufte, die in Kleinbadegast ansässig war. Nachdem Berndt von Krosigk als königlicher Rittmeister in schwedischen Diensten gestorben war, sahen sich dessen Erben, Adolf Wilhelm von Krosigk, Hessisch-Casselischer Geheimrat und Obristleutnant, und Stellanus von Krosigk genötigt, aus wirtschaftlichen Gründen nach dem Verkauf von Kleinbadegast, das durch den 30 jährigen Krieg " wüst und verödete Gut Maxdorf bey Düpzig" zu veräußern. Es wird nicht leicht gewesen sein, damals für dieses " von Scheunen, Ställen und Wohnhaus mit allen inventario ganz entblößte" Gut einen geeigneten Käufer zu finden. Schließlich gelang es Ihnen aber doch. Die Gebrüder Joachim Hans und Michael Hermann von Hagen, die fürstlich Magdeburgische Kammerjunker und Erbsassen auf Biendorf waren, erstanden das Gut, nachdem der Administrator des Erbstiftes Magdeburg im Jahre 1654 seine Genehmigung zu dem bereits 1651 geschlossenen Kaufvertrag gegeben hatte. Zum Gute gehörten damals 23  Hufen Acker, jede zu 36 Morgen gerechnet, eine Wiese ( die Nachthainichte ) und verschiedene Gärten und Teiche.

 

Federzeichnung vom Gutshaus um 1880

Aber schon 1663 gind das Gut wieder in andere Hände über. Die Gebrüder Johann Friedrich und Erasmus von Arnstädt wurden Besitzer des Gutes und behielten es bis 1752. In diesem Jahre verkauften sie ihr Besitztum an den Fürsten Moritz von Anhalt-Dessau mit Genehmigung des preußischen Königs Friedrich II. für 48 000 Reichstaler, zahlbar in Friedrichsdòr, wozu noch 200 Reichstaler für Schiff und Geschirr und 200 Reichstaler Schlüsselgeld kamen. Die Kallenhofer Hufen, welche die Vorbesitzer miterworben hatten, wurden nicht mitverkauft. Alles in allem hat das Gut Moritz doch schließlich 60 000 Reichstaler gekostet. Seine Schwester Anne Wilhelmine gab ihm darauf eine Hypothek von 40 000 Reichstalern. Nach dem Tode des Fürsten Moritz am 11. April 1760 erbte das Gut die Prinzessin Anna Wilhelmine, die ohnehin eine Hypothek darauf stehen hatte. Nach deren Tode ging das Gut durch Erbgang in den Besitz der Reichsgrafen von Anhalt über. Diese waren jedoch stark verschuldet und verkauften es 1782 an die Prinzessin Henriette Amalie für 40 000 Reichtaler und 500 Reichstaler Schlüsselgeld.

Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt-Dessau, KsDW-Bildarchiv-Heinz Fräßdorf

 Bei dem verhältnismäßig niedrigen Kaufpreis muß berücksichtig werden, daß das Gut inzwischen wieder ganz heruntergewirtschaftet war. Nach dem Tode der Prinzessin sollten der Stiftung noch ungeahnte Schwierigkeiten drohen. Nach preußischen Landesgesetzt durfte keine ausländische Stiftung Grundbeitz in Preußen haben. Es blieb also nichts anderes übrig, als das Gut alsbald zuverkaufen, da die Annulierung des Testaments der Prinzessin drohte. 1799 erwarb der damalige Fürst und spätere Herzog Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau das Gut. Das Herzogliche Haus verkaufte er dann 1933 an den Amtmann Curt Poetsch, dessen Vater das Gut schon 1899 gepachet hatte. 1945 wurde der Besitz in Kleinsiedlungen aufgeteilt und später zu einer Produktionsgenossenschaft zusammengeschlossen. Das Gutshaus wurde in Wohnungen, einem Kulturraum und einen Konsum unterteit. Mit dem Fall der Mauer wurde der HO Laden geschlossen. Das Gutshaus mit anliegenden Garten blieb im Besitz der Gemeinde. Seit September 2009 ist das Gutshaus mit Garten wieder in Privatbesitz. Der Eigentümer stellt seither das ursprüngliche Bild des Gartens und des Hauses nach alten Vorlagen wieder her.